Das neue Gehirn Ihrer Weingarten-Presse

Mit der neuen Steuerungs- und Visualisierungstechnik von Presscontrol sparen sich Unternehmen nicht nur viel Zeit und Geld, sie starten auch neu durch – mit Industrie 4.0

Datum: 15/03/2019 10:25am
Das neue Gehirn Ihrer Weingarten-Presse

Auch in der Industrie macht der IT-Fortschritt keinen Halt. Doch gerade an zukunftsorientierten Lösungen für Auslaufmodelle hapert es im Moment noch. Deshalb hat sich die Presscontrol Elektrotechnik GmbH jetzt als Entwickler neu erfunden und kommt für seine Kunden mit einer innovativen Steuerungs- und Visualisierungstechnologie auf den Markt. Denn aktuell stehen vor allem Firmen im Bereich Automobilzulieferer vor einem großen Problem: Die Steuerung der Pressen des Fabrikanten Müller Weingarten ist veraltet, die dazugehörigen Industrie-PCs sind bereits abgekündigt, es gibt für sie keinen Ersatz mehr. Ein Umstand, mit dem Karl Heinz Pfaff, Geschäftsführer der Presscontrol, immer wieder konfrontiert wird. Schätzungsweise sind in Deutschland zwischen 50 und 100 Pressen davon betroffen. 

„Unsere Kunden kamen auf uns zu, weil sie Angst haben, sich einen neuen, teuren Computer anschaffen zu müssen“, erklärt Pfaff. So kam er mit Presscontrol-Softwareentwickler Christian Kölbl auf die Idee, selbst ein neues System bei einem Kunden umzusetzen – die Geburt einer modernen Steuerungs- und Visualisierungstechnik. Oder wie die Erfinder sagen: „Das neue Gehirn für Ihre Weingarten-Presse.“ Der große Vorteil ist, dass bei dem Konzept Teile der alten Steuerung belassen werden. Neue Steuerungskomponenten wie Bussysteme sowie Ein- und Ausgabebaugruppen können jederzeit nachgerüstet werden. „Das bedeutet, wir tauschen nur den veralteten Industrie-PC aus und erstellen ein neues SPS-Programm. Das System ist skalierbar von der einfachen Presse bis zur Transferpresse mit Ziehkissen – Stichwort Soft-SPS. Der Invest bleibt überschaubar. Wir haben eine tolle Visualisierung geschaffen, die eine einfache, intuitive Bedienung der Maschinen ermöglicht“, erklärt der Diplomingenieur.

Das Grundprinzip der Technologie erklärt Programmierer Kölbl: „Man braucht auf dem neuen Industrie-PC keine spezielle Visualisierungssoftware mehr, das Ganze läuft über einen gängigen Web-Browser. Das Großartige ist, dass man die Visualisierung von der Anlage auch auf dem Computer, Smartphone oder Tablet abrufen kann.“ Will ein Produktionsleiter etwa den Stand der Produktionsdaten an der Maschine abfragen, kann er die Daten auch von unterwegs aus einsehen. Die Oberflächenanzeige ist mit den unterschiedlichen Endgeräten kompatibel – ein großes Plus gegenüber älteren Anlagen. „Und es entstehen keine zusätzlichen Kosten. Sitchwort webbasierende Visualisierung“, ergänzt Kölbl.

Wo früher nur Knöpfe waren und nicht zuletzt komplizierte Tastenkombinationen gedrückt werden mussten, vereinfacht nun ein Multi-Touchpanel die Koordination. Die Oberfläche der Anzeige ist im Übrigen dem bestehenden System nachempfunden. Pfaff ist sich sicher: „Durch das Abbild lässt sich die revolutionäre Technik leicht in die Infrastruktur der Betriebe integrieren, ohne dass Mitarbeiter neu eingelernt werden müssen. Wir können sämtliche Daten tracken, also sammeln, auswerten und weitergeben. Das ist Industrie 4.0. Die Daten lassen sich durch das innovative System nicht nur besser verwalten, sondern es erleichtert auch die Wartung. Ob aus der Ferne durch Presscontrol oder durch den Kunden vor Ort, der Vorgang geht schneller und unkomplizierter vonstatten. Man sitzt zusammen vor dem gleichen Bildschirm – nur an anderen Standorten. Das ist ein wichtiger Punkt, der insbesondere im Falle von Störungen den direkten Zugriff erlaubt“, so Kölbl.

Einen Vorteil sieht Kölbl zudem in Sachen Datensicherheit – heute aktueller denn je. „Auf dem neuen Betriebssystem können regelmäßig Updates durchgeführt werden, somit ist es besser vor Viren geschützt.“ Zudem ist es nun möglich, mehrere Anlagen miteinander zu vernetzen. Von der einfachen Presse bis zum Transfer-System ist alles skalierbar. Generell deckt das System alle Maschinen ab 125 Tonnen mit PC-Steuerungen und QNX-Betriebssystem ab. „Darunter sind natürlich auch die Pressen vom Typ HQR und HUQ, die bei mittelständischen Unternehmen sehr weit verbreitet sind“, sagt Pfaff. Durch den modularen Aufbau der Technologie kann die Grundmaske individuell gestaltet und mit zusätzlichen Anwendungen ausgestattet werden, je nach dem, welche Funktionen die Presse hat.

Nun, nach der erfolgreichen Umsetzung, möchte Presscontrol den Umbau weiteren Kunden anbieten und garantiert kurze Stillstandzeiten der Maschinen. „Der Umbau verläuft um mindestens 50 Prozent schneller als der teure Komplett-Austausch der Industrie-PCs. Schließlich betrifft es ja nicht die gesamte Steuerung. Zum Beispiel können die Antriebssysteme bestehen bleiben, wir passen unser System einfach daran an. Außerdem muss man keine neuen Schaltschränke bauen und die Anlage nicht neu verkabeln. All das ermöglicht eine sehr kurze Umbauphase und Inbetriebnahme.“

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